USA - Getting lucky in Kentucky

Christian:
Katis Reisegepäck...Nach Südamerika ging es für uns weiter in die USA, wo wir die vollen 90 Tage des Visums ausnutzen wollten, bevor wir im Dezember die Rückreise nach Deutschland antreten müssen. Dies wurde uns bei der Einreise in Miami allerdings zunächst zum Verhängnis. Dort am Flughafen angekommen, wurden wir an der Border Control gefragt wie lange unser Aufenthalt in den USA den sein werde, worauf wir mit drei Monaten antworteten. Sofort klingelten bei dem Beamten die inneren Alarmglocken und es schien als ob wir ab nun besonders behandelt werden müssten. Drei Monate geht nicht wurde uns mitgeteilt, nur 90 Tage! Dass drei Monate nicht unbedingt genau 90 Tagen entsprechen müssen war uns schon klar und wir sagten, dass wir dies natürlich bei unserer Planung beachtet hätten. Unser Flug aus den USA sei bereits entsprechend gebucht. Leider wussten wir das genaue Abflugdatum aus dem Kopf heraus aber nicht und hatten auch keine gedruckten Tickets. Im Laptop kurz nachschauen war verboten, generell war wohl auch verdächtig, dass wir so viel Zeit hier nur für Urlaub verbringen wollten bzw. konnten und so wurden wir erst mal unserer Pässe entmächtigt und in einen gesonderten Wartesaal geführt. Dort verbrachten wir die nächsten zwei Stunden, durften hier natürlich auch nicht im Laptop nachschauen und Kati wurde mehrmals alleine verhört. Schließlich war es für die Beamten dann aber kein Problem all unsere Flugdaten (usw.?) selbst in deren Computersystemen nachzuschauen und wir bekamen unsere Pässe wieder ausgehändigt und wurden in die amerikanische Freiheit entlassen...

Kathrin:
MiamiFrisch in die Freiheit entlassen richteten wir uns für vier Tage in Miami ein und machten erst mal Strandurlaub. Miami entspricht so ziemlich dem amerikanischen Klischee was man so im Kopf hat, zumindest was den Hollywood Teil angeht: Sonne, Strand, Palmen, braun gebrannte Leiber überall, Neonklamotten und dicke Autos...

Ein weiteres Klische der USA ist ja, dass es komisches Essen gibt... JA, ES STIMMT! Ich habe noch nie so lange und ausgiebig nach NORMALEM Vollmilchyoghurt mit ZUCKER suchen müssen. Bei den Amis ist so ziemlich alles No-FAT, LOW-Carb und sowieso 50%. Man kann sich kaum vorstellen, es ist sogar schwierig normales Salz zu finden. Stattdessen gibt es Salz mit nur 50% Natrium. Der Rest ist substituiert durch Aluminium- und Kalium-Salze. Ich weiß nicht, was besser ist...?!

Sogar Cola schmeckt in den USA anders als auf dem restlichen Planeten. Das liegt daran, dass hier statt Zucker Maissirup verwendet wird. Die Amerikaner ertrinken wohl in diesem Zeug, also kippen sie es einfach überall rein, wo normal Zucker drin sein sollte. Wer normale Cola trinken will, muß die aus Mexiko importierte kaufen. ;)

Vier Tage Beachlife war toll nach den doch eher kalten Temperaturen in Peru und wir genossen die Tage in Miami Beach bevor es auf nach Kentucky in die Red River Gorge zum klettern ging.

Christian:
Selbst mir hat das Badewannenwarme Wasser am Miami Beach zugesagt und ich war zu meiner eigenen Überraschung mehrfach im Wasser beim Spiel mit den Wellen zu beobachten. Nach der langen Kletterabstinenz in Südamerika freute ich mich aber auch schon auf die kommenden Wochen und war gespannt auf die Kletterei in der Red River Gorge, die uns wahrlich nicht enttäuschen sollte...

Kathrin:
Routenbesichtigung"Pure Imagination"!?Miguels Pizza ist sozusagen der Mittelpunkt der Kletterszene in der Red River Gorge. Also wohnten auch wir dort für die nächsten vier Wochen. Die erste Woche Klettern nach ca. sieben Wochen Kletterabstinenz war furchtbar. Haut, Muskeln und alles was weh tun konnte tat es auch und wir hatten zunächst ziemlich zu kämpfen mit den ziemlich steilen und ausdauernden Routen.

 

Gleich in der ersten Woche trafen wir Marleigh und Gabriel. Zusammen mit den beiden gingen wir klettern und ganz nebenbei kam auch noch eine super Fotosession dabei herum, bei der Gabriel und ich unsere Kameras heiß laufen ließen. Die Tage vergingen schnell, die beiden machten sich weiter auf den Weg ihres Roadtrips und wir verabredeten uns direkt für später in Bishop zum bouldern.

MarleighGabrielKatiChris

Saraaaaah!?Mit den Wochen kam auch unsere Kraft und Ausdauer zurück und wir beide konnten die Kletterei wieder besser genießen und einige Projekte knacken. Mit einigen Locals testeten wir neu erschlossene Gebiete, gingen schwimmen und feierten an unserem letzten Abend eine reißende Party. Der Kletterhallenbetreiber in Lexington lud aufgrund mangelnder Privatgäste kurzerhand den ganzen Campingplatz zur Party ins "große Haus" ein. Es gab Alkohol, Essen, Lagerfeuer und Live Band und gaaanz zum Schluss endete der harte Kern im Jacusi unter freiem Sternenhimmel. Mir diesem gelungenen Abschluss und einem ordentlichen Kater packten wir am nächsten Morgen unsere Sachen und flogen weiter nach Chicago.

 

Hier hatten wir einen Tag Zwischenstopp und schauten uns die Stadt an. Chicago hat uns sehr gut gefallen, nicht zuletzt weil es irgendwie teilweise den Flair von 50er Jahre Gangster Filmen verkörpert: Backsteinhäuser, Feuertreppen, Hintertüren und Container...

Chicago bei NachtChicago bei NachtCloud Gate in Chicago

Unser Hostel lag im Stadtteil Damen, welches viele nette Bars und Alternativ-Läden beherbergt. In Downtown hatte es uns vor allem der Park angetan. Mit seinem Cloud Gate und dem Crown-Fountain stehen hier zwei riesengroße Kunstobjekte die man, wie ein Lagerfeuer, Ewigkeiten betrachten kann. Schade, dass wir nur einen Tag für die Stadt Zeit hatten, denn sie hat wirklich Charakter. Aber natürlich waren wir vor allem wegen der Kletterei und Boulderei in den USA. Und so ging es auch schon weiter nach Kalifornien, Los Angeles. Davon berichten wir dann das nächste Mal.


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